Traumatherapie / PITT

Die therapeutische Arbeit mit Menschen, die extrem belastende Erfahrungen aktuell  oder in der Kindheit gemacht haben, erfordert nach meinem Verständnis neben einer respektvollen, wertschätzenden Grundhaltung ein kreatives und schonendes Vorgehen um Veränderung und Heilung zu ermöglichen. Der Grundstein meiner traumatherapeutischen Arbeit , das PITT Manual von Luise Reddemann, ist ein solcher Ansatz, der Einsicht in psychische Zusammenhänge fördern und neue emotionale, aber auch kognitive und Handlungserfahrungen ermöglichen kann. 

                                           

Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie (PITT)

PITT (Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie) wurde entwickelt für die Behandlung von komplex traumatisierten Patientinnen und Patienten mit komplexen Traumafolgeerkrankungen. Diese entstehen, wenn Menschen von frühester Kindheit an mit leidvollen Erfahrungen wie emotionale, körperliche und sexuelle Gewalt so überwältigt worden sind, dass ihre Verarbeitungsmöglichkeiten häufig bei Weitem überfordert waren und in der Folge zu Gefühlen der Ohnmacht und Hilflosigkeit und zu ausgeprägten Kontrollverlustängsten in den unterschiedlichsten Lebenssituationen führen. Auch in der Begleitung von akut Traumatisierten (bspw. durch eine schwere Erkrankung, einen Unfall, medizinische Eingriffe, plötzlicher Verlust einer nahen Bezugsperson) können sich Elemente aus dem PITT Manual von Luise Reddemann als hilfreich erweisen.

Darüberhinaus können die stabilisierenden Teile zur Selbstfürsorge (Psychohygiene) u.a. von Menschen in helfenden Berufen eingesetzt werden. Im Rahmen einer ressourcenorientierten Krisenintervention können ebenfalls Elemente der PITT eingesetzt werden, z.B.  bei der Behandlung von Menschen, die belastende Erfahrungen und sie überwältigende Gefühle im Zusammenhang mit der Corona-Krise erleben. In der Therapie geht es im Rahmen einer tragfähigen, Sicherheit und Halt gebenden therapeutischen Beziehung um eine Anerkennung des Leidvollen sowie um die Anregung und Unterstützung der natürlichen Verarbeitungsprozesse. Gemeinsam werden Vereinbarungen über die Aufgaben und Ziele der Therapie erarbeitet, wobei die Förderung von Hoffnung und der Aufbau eines Gefühls von Selbstwirksamkeit – unter Berücksichtigung bereits vorhandener Ressourcen – und der Prävention von Rückfällen ein Schwerpunkt der Therapie sind.